KI in der Markenführung: Orientierung statt Overload
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Irgendwo zwischen Hype und Angst versuchen viele, Künstliche Intelligenz zu implementieren und gleichzeitig haben wir nicht mal unsere eigene menschliche Intelligenz verstanden. Würden wir dem menschlichen Gehirn so viel Verständnis und Aufmerksamkeit schenken wie aktuell der KI, wären die Erfolge schon viel früher sichtbar… 😉 Wow, wenige Zeilen und schon die erste Spitze. Ok ok, also eins nach dem anderen: künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit in aller Munde. Es gibt kaum eine Konferenz, auf der nicht von Disruption, Automatisierung und Effizienzsteigerung die Rede ist. Ja, auch ich bin davon überzeugt, dass KI eine der fundamentalsten Transformationen unserer Zeit (mit)einläutet. Wir bei CX setzen uns täglich damit auseinander. Ich bin sehr gerne eine Mitgestalterin dieser Prozesse, höre zu, analysiere, teste, verwerfe, rede, nutze und verwerfe wieder, freue mich und bin begeistert.
Doch viele stehen vor derselben Frage: Was bedeutet KI wirklich für meine Marke und was nicht?
Meine Sichtweise und Überzeugung: Was wir brauchen, ist nicht das nächste Tool. Es geht genau jetzt um Klarheit, Haltung und mehr denn je um Verbindlichkeit in einem sich rapide wandelnden Umfeld. Lassen Sie uns also gemeinsam rausfinden, wie Sie Ihre Marken klar und verbindlich führen und die Potentiale von KI sinnvoll nutzen.
Shit in, Shit out. Erst zuhören, dann handeln.
Haben Sie schon mal das Gefühl gehabt, dass jemand mit Ihnen spricht, aber eigentlich nur darauf wartet, sein Thema zu platzieren oder sogar sein eigenes Produkt zu pitchen? Ätzend.
Genau so fühlt sich Aktionismus in der Anwendung von KI an.
Unser CX-Ansatz: Zuhören, verstehen, reflektieren.
Bevor wir über Tools und Plattformen sprechen, klären wir gemeinsam die entscheidenden Fragen:
- Welche Herausforderungen stehen bei Ihnen gerade im Raum?
- Was ist Ihnen wirklich wichtig?
- Ist Ihre Marke klar positioniert? Und wo wollen Sie mit Ihrer Marke hin?
- Welche Werte und Ziele sollen Ihre Entscheidung dauerhaft leiten?
- Welche Anforderungen soll die Kommunikation erfüllen?
KI ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug und wie jedes Werkzeug muss sie zu Ihnen und Ihrer Marke passen. Bevor wir also über neue Plattformlösungen im nächsten Lizenzmodell sprechen, starten wir mit einem der mächtigsten Tools seit Menschengedenken: aktiv zuhören.
Nur wer versteht, kann fundierte Empfehlungen geben. Die besten Lösungen entstehen aus meiner Sicht immer aus einem ehrlichen und offenen Dialog miteinander. Deshalb hören wir zu und lesen auch zwischen den Zeilen. Wir sammeln. Ordnen ein. Reflektieren. Klären strategische Positionen: Wie passt KI zu uns? Wie setzen wir sie ein? Und wie sprechen wir darüber?
So entwickeln wir ein gemeinsames Verständnis für Ihre Marke, Zielgruppe(n), Situation und darauf basierend Optionen und Vorgehensweisen, die zu Ihnen passen.
Orientierung durch Marke und Haltung
Die zentrale Frage ist also nicht: „Welche Tools brauche ich?“ Sondern: „Wie positioniere ich mich als Marke zu KI?“
Klare Leitplanken sind essenziell, um die Möglichkeiten von KI sinnvoll zu nutzen. Denn Tools gibt’s für alles Erdenkliche. Wir nutzen bei CX seit einigen Jahren standortübergreifend künstliche Intelligenz und perplexity, lmstudio, poe, midjourney, sora und einige mehr gehören zu unseren Helfern und Boosts im Alltag. I love it! Bevor wir mit neuen Tools starten und Prozesse ändern, klären wir deshalb erstmal die Zielsetzung und den Marken-Fit mit unserer Corporate Brand. Deshalb ist es so wichtig, erstmal die eigene Markenstrategie gut zu kennen. Mit klaren Leitplanken können Teams standortübergreifend konsistent, verbindlich und effizient auf Spur bleiben. (Und so mit Vollgas und Spaß ins Ziel düsen…)
Was bedeutet das für Sie? Wir klären gemeinsam die wichtigsten und richtungsweisenden Leitfragen:
- Welche Werte prägen Ihre Marke?
- Wie möchten Sie von Ihrer Zielgruppe wahrgenommen werden?
- Welche Rolle soll KI in Ihrer Kommunikation und Interaktion spielen?
- Welche Prozesse können automatisiert werden, ohne Ihre Marke zu verwässern?
Es geht darum, Ihre Werte zu hinterfragen und Ihre Haltung zu schärfen. Beispielsweise mit Blick auf die Kundenwahrnehmung: Wollen Sie KI als Beschleuniger nutzen, um Ihre Kommunikation zu automatisieren? Oder steht bei Ihnen die menschliche Nähe im Vordergrund, bei der KI eher im Hintergrund agiert?
Haltung schlägt Technik: Die Technik ist Mittel zum Zweck. Was Ihre Marke ausmacht, umfasst auch Ihre unternehmenseigene Persönlichkeit und Kultur. Letztlich suchen wir nach Verbindlichkeit und die können Marken nur bieten, wenn sie verbindlich mit sich selbst sind.
Der Schlüssel: Ihre Haltung bestimmt mit, wie Ihre Marke wahrgenommen wird. Und KI kann nur so gut sein wie die Klarheit, die Sie Ihrer Marke geben. Deshalb lernen Sie mit uns Ihre Marke genau kennen. Wofür sie steht und wofür nicht. Welche Kommunikation genau darauf einzahlt. Und Sie verstehen Ihre Zielgruppen besser denn je. Die vertiefen wir nämlich mit unseren Data Scientists über eine KI-gestützte Zielgruppenanalyse, dem digitalen Genom.
Und ja, wenn wir denken, dass etwas nicht passt, sagen wir das. Ich persönlich mache das auch gerne mit einem Augenzwinkern und bleibe dabei glasklar.
Mut zur Lücke!
Der KI-Hype suggeriert oft: „Wer jetzt nicht dabei ist, hat schon verloren.“ Doch das stimmt nicht. Inkonsistenz ist der größte Feind einer Marke. Sie schwächt das Vertrauen und die Wiedererkennung. Es braucht Konsistenz: inhaltlich, visuell und emotional. In unserem reizüberfluteten Alltag umso mehr!
Markenführung bedeutet deshalb auch, bewusst auf Dinge zu verzichten. Oder auch: mutig Lücken zuzulassen.
Beispiele für bewusste Lücken-Entscheidungen:
- Ein Team ist noch nicht bereit für die neue Technologie? Ok, dann (noch) kein Go fürs Tool. Identifizieren Sie die spezifischen Gründe und priorisieren Sie den Aufbau von Wissen, Offenheit und Sicherheiten.
- Ein Tool passt nicht zu Ihren Werten? Lassen Sie es bleiben.
- Die KI-generierte Kommunikation wirkt nicht passend? Streichen Sie sie.
Manchmal ist es besser, bewusst auf bestimmte Themen oder Tools zu verzichten, weil sie nicht zu Ihrer Marke passen. Oder weil Ihr Team noch nicht bereit ist. Oder weil die Zeit noch nicht reif ist. Deshalb braucht es die Klarheit die eigene Marke bestens zu kennen und Mut, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Nicht jede Marke muss alles machen. Was zählt, ist das, was zu Ihnen, Ihrem Team und Ihrer Zielgruppe passt.
Mein Fazit: Erst Orientierung. Dann Disruption.
KI wird oft als disruptive Kraft beschrieben, die alles auf den Kopf stellt. Davon bin ich auch überzeugt. Die Möglichkeiten sind noch gar nicht alle zu erahnen und ich freue mich auf beeindruckende Innovationen, die mit massentauglicher KI entstehen werden.
Zeitgleich frage ich mich: Was brauchen wir denn auf dieser Reise? Wonach sehnen sich Menschen? Was suchen sie? Ich bin überzeugt: Während einer Disruption suchen wir nicht nach noch mehr Disruption, sondern wollen Orientierung. Stärker denn je. Deshalb ist es umso wichtiger bei den essenziellen Fragen schon vorher klar zu sein und genau diese Orientierung als Leitplanken einfach verständlich und zugänglich zu bieten.
KI ersetzt (noch) nicht das, was Marken wirklich stark macht: eine klare Haltung, eine konsistente Kommunikation und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe. Starke Kommunikation beginnt mit Klarheit. Und Klarheit beginnt beim Menschen.
Wenn Sie jemanden suchen, der mit Ihnen auf Augenhöhe arbeitet, der zuhört, bevor er Lösungen anbietet, und der mit Ihnen gemeinsam Ihre Marke stärkt, dann sind Sie bei uns richtig.
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, was KI für Ihre Marke bedeutet – und was nicht.